Das Duell? - zweier 29er Giganten!
Der Markt mit 29er Fullys wird inzwischen immer dichter und dennoch wird er ganz klar von 2 Bikes dominiert.
Das RIP9 von Niner und der Tallboy von Santa Cruz.
Die drei Testkandidaten: RIP Reba140mm, RIP Reba120mm, Tallboy Fox Talas 95-120mm
Ausstattungsdetails: bitte hier klicken!
Auf den ersten Blick scheinen die beiden Bikes Konkurrenten zu sein,
ein Fully mit hinten 120mm vs einem Fully mit hinten 100mm Federweg
Beide werden bei uns auch recht gerne im Vergleich angefragt.
Wir haben die beiden Bikes für euch einmal genauer angesehen und im Vergleich gefahren und hier beschrieben.
Zusammenfassung:
Die beiden Bikes haben an und für sich nichts miteinander zu tun.
So unterschiedlich das Rahmenmaterial, so unterschiedlich der Charakter.
Hier das Santa Cruz Tallboy Carbon mit 100mm VPP-2 Federweg hinten:
Ausstattung: Fox Talas RLC 95-120mm Gabel, Sram XO/Aerozine/Avid Elixir
Gewicht: 10,1 Kg
In den USA ist seit der Ersterscheinung des Tallboys ein richtiger Hype um dieses Bike entstanden, da es sich nicht wirklich in eine der klassischen Schubladen wie XC, Allmountain oder Enduro stecken lässt und dadurch eine riesige Einsatz-Bandbreite abdeckt.
Egal ob Marathonist, Tourer, Freerider, Downhiller oder Bike-Park Crack….. eines sagen alle zum Tallboy:
ES MACHT EINFACH SUPER SPASS
Selbst in der Donwhill Szene hat sich bereits das Tallboy einen Namen gemacht, wie Ihr im folgenden Video eindrucksvoll sehen könnt:
Das R.I.P 9 von Niner im echten All Mountain Aufbau 120mm CVA Federweg hinten:
Ausstattung: Reba RLTi 140mm Gabel, SRAM X.O/ShimanoXT/Formula.
Gewicht: 11,3 Kg
Das R.I.P9 im Tour / light All Mountain Aufbau mit 120mm CVA Federweg hinten:
Gewichtoptimierten Aufbau für leichtere Biker bis 75Kg bzw. für unsere besseren Hälften, den Mädels.
Ausstattung: Reba XX RLT 120mm Gabel, SRAM X.O/Magura Ausstattung.
Gewicht: 10,7 Kg
Der Vergleich:
Unterm Strich ist das Tallboy die SPASS-Maschine, leicht, quirlig, wendig und meiner Meinung nach zur Zeit in der Carbon Ausführung das ultimative Cross Country / Marathon Bike schlechthin.
Das Tallboy geht im Leichtbau / Race aufbauten wirklich wie eine Rakete am Berg.
Das RIP ist dagegen eine Vollblut Allmountain/Enduro Maschine. Das RIP liegt bergab super satt und der CVA Hinterbau ist ein Gedicht an “smoothnes”.
Auch Drops in eher flacheres Gelände stecken die 120mm hinten bzw. 140mm vorne weg wie nix.
Bordsteinhoche Steine auf dem Trail bergab, nimmt das RIP wie Kieselsteine.
Überschlagsgefühle? Fremdwort!!
Bergauf im Gelände bietet der CVA Hinterbau nicht Enden wollende Traktion.
Das RIP überrascht aber auch am Berg im steilen, da es quasi niemals “steigt”.
Unglaublich wie aufrecht und entspannt man auch bei 20%+ nach oben tritt. Schon erstaunlich welches Potential Niner da hinbekommen hat.
Beim RIP hat man aber im Vergleich zum Tallboy nicht so das Gefühl “im Bike” zu sitzen. Ein Blick auf die Tretlagerhöhe, erklärt das auch etwas.
33cm beim Tallboy und 35cm beim RIP (beides mit 140er Gabel – Tallboy wurde für die Messung mit einer 140er Reba ausgestattet).
Etwas mehr Tretlagerhöhe ergibt sich beim RIP natürlich auch von den 20mm+ an Federweg, es ist aber generell “höherbeinig” konstruiert als das Tallboy.
Der Eindruck beim Niner RIP nicht so “im Bike” zu sitzen bzw. ein richtig “grosses” Bike zu fahren wird auch durch die Steuerrohrlänge bekräftigt.
Beim RIP schlagen 13cm zu buche und beim Tallboy nur 10cm.
Dadurch natürlich auch die aufrechtere bzw. komfortablere Sitzposition.
Kettenstreben Länge von Tallboy und RIP sind identisch.
Das Tallboy hat einen steileren Lenk / Sitzwinkel und zusammen mit dem niedrigeren Tretlager und einem verhältnissmäßig kürzerem Oberrohr entstehen eben die Spass & Touren Eigenschaften des Tallboy.
Easy im Handling, schnell und agil.
Das RIP dagegen ist ein super Gefährte fürs Gröbere, spurtreu und geht mit 22/36 auch sehr gut am Berg.
Offensichtlich ist Santa Cruz aber ganz allgemein ein echter Geometrie-Wurf bei Tallboy gelungen.
Mit dem Tallboy gelingen eindrucksvoll die 29er typischen AHA Effekte, wenn man wiedermal über gröbste Hindernisse auch bergauf kommt.
Das RIP klettert zwar perfekt, der Tallboy ist halt doch um des Racers Mentalität, schneller am Berg.
Das Rip tut sich da nicht ganz so leicht bzw. spielt halt einfach den “big-wheel” Vorteil eher bergab aus.
Beim RIP hat man das Gefühlt auf einem richtig grossen Rad zu sitzen, ohne das dies aber störend wirkt. Im Gegenteil, bergab ist man immer viel zu schnell unterwegs.
Das RIP rockt!! Bietet ähnlich viel Fun wie ein Freeride Carving Ski!
Die Reba RLTi140 nutzt das Potenzial des RIP und des CVA Hinterbaus leider nicht voll aus.
Funktioniert zwar super fein, aber man merkt im oberen Einsatzbereich ihre Grenzen in der Steifigkeit. Abhilfe würde die 2012er Fox 34/29 bringen. 34mm Standrohre und 140mm Federweg mit Steckachse passen dann perfekt zum RIP.
Das RIP kann man aufgrund seiner Eigenschaften auch mit einer versenkbaren Sattelstütze fahren. Dann machts im Gelände richtig Spass. Ohne einem 22/36 bzw. 22/34/42 Antrieb, würden wir es aber nicht empfehlen.
Was wir auch wiedereinmal festgestellt haben, der Tallboy SCB VPP Hinterbau ist punkto “AntiWipp” und Straffheit bergauf eine Klasse für sich. Egal wieviel Federweg.
Der CVA Hinterbau vom RIP nimmt bergauf den Fox Dämpfer ProPedal Hebel, im Vergleich zum Tallboy, dann doch gerne mal in Anspruch.
Tallboy Geschichten aus dem Wienerwald.
Tallboy Geschichten aus UK.
Für mehr MTB Videos Click Here